“Die Hirten auf dem Felde” oder einfach die “Verkündigung”
Dieses Motiv der Hoffnung gibt es in 3 Varianten. Die erste Variante, die mit der groben Pinselführung, enthält schon alle wichtigen Elemente:
die Demut
das Bedenken
der Aufbruch
Diese drei Elemente sind die Grundlage für die Hoffnung, die von der Botschaft ausgeht:
“Fürchtet euch nicht, ich bringe euch große Freude”
In der zweiten Variante sind die Landschaft und das Umfeld unwichtig. Im Vordergrund stehen nun genau diese drei Elemente der Hoffnung.
Ganz nahe am Betrachter ist der Hirte “der Bedenkende”, der genau wissen will, was er da sieht und hört. Direkt hinter ihm ist der Hirtenjunge “der Aufbruch”, der aus lauter Neugier und Tatendrang alles stehen und liegen lässt und fast schon auf dem Weg ist. Der dritte Hirte ist “die Demut”, fast ohne hinzuschauen ist er demütig vor dem großen Ganzen, ob er auch wirklich die Botschaft hört oder vor Furcht sich einfach nur ganz klein macht.
In der dritten Variante ist wieder die ganze Szenerie zu sehen
und die Haltungen der Hirten sind nicht mehr so
kompakt.
Diese Szenerie ist im bäuerlichen Milieu der einfachen Leute
vom Lande, um die 20. Jahrhundertwende gehalten. Eine Szenerie,
die Hans Ludwig sicher ähnlich in seiner Jugend gesehen hat.
Nur die Berge im Hintergrund sind Teile einer Landschaft aus
seinen Reisen durch ferne Länder.
Die Kernaussage dieser Szenerie ist:
In den dunkelsten Momenten deines Lebens kannst du Hoffnung
finden, indem du dich nicht deinem Schicksal hingibt,
sondern die Lichter um dich herum wahrnimmst und die Energie
empfängst, um einen Schritt nach vorne zu gehen und lasse die
Dunkelheit hinter dir. Diese Schritte in die Zukunft werden
begleitet von der Hoffnung.
“Die Hirten auf dem Felde” oder einfach die “Verkündigung”
Öl auf Pappe bzw. Leinwand
Über die Jahre seines Schaffens tauchte ein Sujet immer wieder auf, das der Mutter mit Kind. Ob in den Werken “Was uns blieb", die einmal die Flucht und Vertreibung zeigen, mit dem Unterton “Wir haben überlebt und sind zusammen”. Besonders schon in der Ölskizze ganz links ist all der Schmerz, das Leid und das Elend fast physisch zu spüren. Mit der Zeit kommt auch die Verklärung und die Bilder der Vergangenheit werden romantischer.
Viele Jahre vorher war die Welt noch in Ordnung und in dieser Zeit entstanden diese intimen Skizzen. Aus denen wohl keine großen Werke wurden, wenn ja, sind diese wohl zerstört.
Ganz im Gefühl dieser intimen Momente sind die stillenden und kosenden Mütter entstanden. Beim Betrachten wird jeder ganz ruhig, denn stören möchte man diese innigen Gefühle nicht.
Bevor es zur Mutterschaft kommt, gibt es noch die romantischen
Legenden der heilenden Quellen, wenn sie in bestimmten Nächten
besucht werden, dann ist das Mutterwerden gesichert.
Das linke Werk ist nur noch als Foto vorhanden, denn dieses
Werk ist verschwunden. Die anderen beiden Werke sind in
späteren Jahren entstanden.
Öl/Feder/Radierung auf Leinwand/Pappe/Papier